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Psychologie

 

11 I   Einführung in die Psychologie

1. Lernen als Konditionierung beobachtbaren Verhaltens: Die Grundlagen des Behaviorismus

 

1.1 Einführung Lernen:

3 Fallbeispiele:

-    Die Bäuerin geht auf den Hof und klappert mit dem Futternapf. Daraufhin kommen die Hühner angerannt.

-    Der kleine Klaus (3 Jahre) geht immer mit seinen Elter in den Supermarkt einkaufen. Kurz nach betreten beginnt er mit Nörgeln. Die Eltern schimpfen; schließlich weint Klaus. Jetzt gibt ihm die Mutter Schokolade und Klaus beruhigt sich.

-    Die Schüler des Mathekurses bearbeiten eine Textaufgabe, in der sie ihr Wissen anwenden sollen.

 

» Überall spielt Lernen eine Rolle

 

Definition Lernen:

Lernen ist ein Prozess, der zur Veränderung im Verhalten führt und auf Erfahrung ruht. Lernen ist nicht direkt beobachtbar, sondern wird aus Veränderungen des beobachteten Verhaltens erschlossen.

 

 

1.1 Die Klassische Konditionierung:

 

Ist das Pawlow’sche Gründungsexperiment

-    Allgemeines Schema zur klassischen Konditionierung am Bsp. Der Hundeexperimente von Pawlow.

 

Vor der Konditionierung:

 

 

 

NS

Neutraler Reiz (Ton)

------->

Orientierungsreaktion

NR

US

Fleischpulver im Maul

------->

Speichelfluss

UR

 

 

 

 

 

Konditionierung:

 

 

 

NS

Neutraler Reiz (Ton)

------->

Speichelfluss

CR

US

Fleischpulver im Maul

------->

 

 

 

 

 

Nach der Konditionierung:

 

 

 

CS

Ton

------->

Speichelfluss

CR

 

 

US

-----

Unkonditionierte Stimulus(Reiz) ; Angeborener Reiz, welcher zum UR führt

UR

-----

Unkonditionierter/Angeborener Reflex ; Vom US ausgelöstes Verhalten

NS

-----

Neutraler Stimulus/Reiz ; Wird zum CS, wenn man ihn mit US koppelt

NR

-----

Neutrale Reaktion (Orientierung) ; Ist angeboren, kommt vom NS

CS

-----

Konditionierter/Gelernter Stimulus; Löst CR aus

CR

-----

Konditionierte Reaktion ; durch CD ausgelöste Reaktion/Verhalten

 

Reiz:

Ein äußeres oder inneres Ereignis, dass eine Verhaltensweise des Individuums nach sich zieht.

 

Reaktion:

Verhalten bzw. Verhaltensweise eines Individuums, dass als Folge eines vorausgehenden äußeren oder inneren Ereignisses angesehen wird.

 

Reflex:

Nicht gelernte Reaktion (z.B. Speichelsekretion; Pupillenkontraktion), die durch spezifische Reize, die für den Organismus biologisch relevant sind, automatisch ausgelöst werden.

 

 

All. Konditionierungsschema für 1. Fallbeispiel(Siehe 1.1 Einführung Lernen):

 

Vor der Konditionierung:

 

 

 

NS

Klappern

------->

Orientierungsreaktion

NR

US

Futter sehen

------->

anrennen

UR

 

 

 

 

 

Konditionierung:

 

 

 

NS

Klappern

------->

anrennen

CR

US

Futter sehen

------->

 

 

 

 

 

Nach der Konditionierung:

 

 

 

CS

Klappern

------->

anrennen

CR

 

 

 

Bsp.: Experiment von Watson „Der kleine Albert“

-    Kleine Albert hatte eine lebende Ratte als Spielzeug

-    Während des Spielens wurde hinter seinem Rücken ein lauter Knall erzeugt

-    Albert hatte danach Angst vor der Ratte, später auch Angst vor Pelztieren; Pelzmänteln und vollbärtigen Männern.

Vor der Konditionierung:

 

 

 

NS

Ratte sehen

------->

Mit Ratte spielen

NR

US

Gong

------->

Schreckreaktion

UR

 

 

 

 

 

Konditionierung:

 

 

 

NS

Ratte sehen

------->

Angst

CR

US

Gong

------->

 

 

 

 

 

Nach der Konditionierung:

 

 

 

CS

Ratte sehen

------->

Angst

CR

Reizgeneralisierung:

-    Ausweitung der Konditionierten Reaktion auf reize, die dem Konditioniertem reiz ähnlich sind.

-    Je größer die Ähnlichkeit, je stärker die Reaktion.

 

Löschung und spontane Erholung:

Extinktion:

Während der Konditionierung wurde CS mit US gekoppelt. Wird nun der US nicht mehr dargeboten(d.h. wird die Kopplung aufgehoben), so sinkt die CR auf die ursprüngliche Rate. Bis sie schließlich ganz ausbleibt.

 

Spontane Erholung:

Nach einer Ruhephase tritt die CR wieder ohne weiteres erneut auf. Klingt aber schnell ab, wenn der US nicht dargeboten wird.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1.3 Techniken des Gegenkonditionierens:

 

Systematische

Desensibilisierung

Implosion/

Flooding

Aversionstherapie

3 Stufen:

-Erkennung der Reize + Einteilung in Ränge(je nach Stärke)

-Muskelendspannung

-Desensibilisierung

 

Was Passiert?

Patient soll sich schwächsten Furchtauslösenden Reiz vorstellen, darauf folgt:

a)Furcht tritt aus

  -> Entspannung

  -> Mit einem   schwächeren Reiz wieder von vorn anfangen

 

b)Furcht tritt nicht auf:

  -> nächst höheren Furchtauslösenden Reiz vorstellen

 

 

Gibt eine direkte und indirekte Furchtreduzierung. Aktiv durch ersetzen der Furch durch Reiz der Endspannung. Passiv durch Reizgeneralisierung.

 

Gut bei phobischen Reaktionen

 

Grundsatz für die sys. Desensibilisierung lege Wolpe.

 

 

Menschen werden direkt dem Reiz ausgesetzt

-> lernt damit umzugehen

 

Implosion:

 -> In sicherer Umgebung

 -> Fiktiv(Pat. Muss es 

     sich vorstellen, er

     entscheidet wie weit

     er geht)

 

Flooding:

 -> In unsich. Umgebung

 -> Intensiver/Direkter

 -> Dort „muss“ der Pat.

     die Angstsituation

     direkt miterleben

 

Prinzip:

Patient muss merken, dass der Angstreiz nichts Angstwürdiges ist.

Es wird ein verlockender Reiz mit einem unangenehmen(z.B. Elektroschock) Reiz verbunden.

Durch die Kopplung von Unangenehmen + angenehmen Reiz, bekommt der Patient eine Aversion(Abneigung) gegenüber eines Reizes.

Verlockung wird zur Abstoßung.

 

Kritik:

 ->verleiht dem Therapeut

     zuviel Macht

 

Beispiel:

Sexualtäter bekommt Bilder von Kindern zu sehen -> wird erregt(Angenehme Reiz)

Nun bekommt er aber immer, wenn es erregt wird Stromschläge(Unangenehmer Reiz)

Nach der Kond. Spürt er dann keine Erregung mehr, wenn er Bilder von Kindern zu sehen bekommt.

 

 

 

1.4 Das Operante(Instrumentelle) Kond.:

-    Grundlegende historische Experimente von THORNDIKE und SKINNER.

Thorndike:

    a)experimentelles Vorgehen:

-    Katze wird in einen Käfig gesteckt mit Knöpfen, die die Tür öffnen. Katze merkt sich nach mehrere (erfolgreichen) Versuchen den richtigen knopf und nutzt ihn ab da an immer.

 

    b)Ergebnis/Gesetz:

-    Lernen ist keine Assoziation 2er Reizen, sondern zwischen Reizen(S) und Reaktion

-> Gelernt wird Reiz-Reaktions-Verbindung

-    Konsequenzen nehmen mit der Häufigkeit zu.

-> Gesetz des Effektes

 

Skinner:

-    Setzte sich mit dem Operanten Kond. Auseinander.

-> Wie wird unter vergleichbaren Umständen in Zukunft evtl., jemand Vorgehen.

Teilte Thordikes Ansichten + fügte durch Variation von Reizen weiteres hinzu. (Bsp. Katze kommt in einen anderen Käfig)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1.5 Das Prinzip des Operanten Konditionieren:

1. Lernphase(Aufbau einer Operanten Reaktion)

Operantes Verhalten

--->

Konsequenzen

--->

Auftretens- wahrscheinlichkeit

 

Picken auf Scheibe

--->

Futter

--->

Erhöht ()